Gelungener Auftakt zur Woche der Seelischen Gesundheit im Wartburgkreis

Foto: Die grüne Schleife als internationales Symbol für eine Gesellschaft, die offen und tolerant mit psychischen Erkrankungen umgeht

Foto (v.l.n.r.): Maike Schmidt und Doreen Schrumpf bedankten sich bei den Beteiligten für ihr Teilnahme an der Woche der Seelischen Gesundheit

Am 10. Oktober startete die Woche der Seelischen Gesundheit im Wartburgkreis mit einer Auftaktveranstaltung im Landratsamt in Bad Salzungen, die den engagierten Einsatz der 25 beteiligten Institutionen und Privatpersonen würdigte. Ohne deren fortwährende Unterstützung wäre die Durchführung der 36 verschiedenen Angebote in der Veranstaltungswoche so nicht möglich. Zu Beginn wurde das Video „Hier ist was in Bewegung“ des Kölner Musikers David Floyd gezeigt. Das Musikvideo ist das offizielle Lied zur grünen Schleife, die weltweit als Zeichen dafür gilt, Menschen mit psychischen Erkrankungen offen und ohne Vorurteile zu begegnen. Die grüne Schleife soll dazu beitragen, das Thema psychische Gesundheit zu enttabuisieren und Stigmatisierung entgegenzuwirken.

Im Anschluss richtete der Kreisbeigeordnete Martin Rosenstengel mit seiner Eröffnungsrede das Wort an die Anwesenden, in dem er die Bedeutung der Woche der Seelischen Gesundheit sowie den wertvollen Beitrag aller Beteiligten hervorhob. "Psychische Gesundheit ist ein Thema, das uns alle betrifft – insbesondere auch uns als Arbeitgeber. In Zukunft muss sie noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Für das Landratsamt ist die psychische Gesundheit unserer Mitarbeiter ebenso wichtig wie ihre körperliche Gesundheit," unterstrich Rosenstengel eingangs.

Zum fünften Mal in Folge widmet sich der Wartburgkreis der Förderung des seelischen Wohlbefindens von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Unter dem diesjährigen Motto „Arbeit & Psyche – Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“ erhalten Bürger, Fachkräfte sowie Interessierte die Gelegenheit, sich über verschiedene Angebote und Einrichtungen in der Region zu informieren oder fortzubilden. Ziel der Veranstaltungswoche ist es, Berührungsängste abzubauen, über psychische Erkrankungen aufzuklären, Stigmatisierung entgegenzuwirken und Menschen zu motivieren, offen über ihre seelischen Herausforderungen zu sprechen sowie Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn seelische Gesundheit ist eine zentrale Voraussetzung für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Sie bildet die Grundlage, um in einer sich ständig verändernden Welt zu bestehen und sich weiterzuentwickeln.
„Das diesjährige Motto soll Betriebe und Beschäftigte für psychische Belastungen sensibilisieren. Angesichts der steigenden Fallzahlen bei psychischen Erkrankungen ist es entscheidend, dass auch Arbeitgeber sich diesem Thema vermehrt widmen, um zukunftsfähig zu bleiben,“ machte Doreen Schrumpf, Psychiatriekoordinatorin im Landratsamt Wartburgkreis, deutlich.
Maike Schmidt, Koordinatorin für Gesundheitsförderung und Prävention im Landratsamt Wartburgkreis, ergänzte: „Die Woche der Seelischen Gesundheit im Wartburgkreis hat sich als jährlich wiederkehrendes Veranstaltungsformat etabliert und trägt wesentlich zum Abbau von Stigmatisierung und zwischenmenschlichen Barrieren bei.“
Für die musikalische Umrahmung sorgte die Musikschülerin Marta Schrumpf, die mit drei Stücken auf dem Akkordeon das Publikum verzückte.

Psychische Erkrankungen und Arbeitswelt

In seinem Impulsvortrag zum Thema „Arbeiten: kann oder will er nicht!?“ beleuchtete Dr. med. Gyula Marton Kohl, Leitender Oberarzt der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am St. Georg Klinikum Eisenach, die zunehmende Verbreitung von psychischen Störungen und die damit einhergehende gesellschaftliche Wahrnehmung. Er thematisierte, dass trotz der Häufigkeit psychischer Erkrankungen viele Betroffene nach wie vor mit Vorurteilen und Stigmatisierung konfrontiert werden. Anhand von Beispielen bekannter Persönlichkeiten, die offen mit ihrer Erkrankung umgehen, zeigte er, wie wichtig es ist, einen offenen Umgang mit psychischen Problemen zu fördern. Dr. Kohl hob außerdem die zunehmende Zahl an Arbeitsunfähigkeitsfällen infolge psychischer Erkrankungen hervor und schloss sein Fazit mit der Frage, ob psychische Störungen eine individuelle Krankheit oder ein Symptom unserer Gesellschaft seien.
Der ursprünglich geplante zweite Vortrag des Abends zum Thema „Führung – ein Schlüsselfaktor für die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden“ musste krankheitsbedingt entfallen.
Die Auftaktveranstaltung bot den Teilnehmern abschließend Raum für einen offenen Austausch und Vernetzung, was bei den Anwesenden auf großes Interesse stieß.

Die Programmpunkte der Aktionswoche richten sich an alle Generationen und sind kostenfrei zugänglich. Weitere Informationen sowie das vollständige Programmheft sind unter www.wartburgkreis.de/leben-im-wartburgkreis/gesundheit/seelische-gesundheit abrufbar. Anfragen können telefonisch unter 03695/617432 bzw. 03695/617419 an das Veranstaltungsteam „Woche der Seelischen Gesundheit“ im Landratsamt Wartburgkreis gerichtet werden.

Fotos: Jennifer Schellenberg

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