2020 leistete das Büro des Landrates im Wartburgkreis Pionierarbeit, in dem es sich die Pressestelle zur Aufgabe machte, alle bestehenden Heimatmuseen und Sammlungen im Landkreis zu recherchieren und zunächst im Internet mit Beschreibung, Bild und Serviceinformationen in einer zentralen Übersicht und später im 80-seitigen Buch „Das Gedächtnis der Dörfer und Städte – Museen und Sammlungen im Wartburgkreis“ zu präsentieren. Die Resonanz auf das Buch war enorm, innerhalb weniger Wochen war die gesamte erste Auflage von 800 Exemplaren vergriffen.
Das beweist das große Interesse an der Geschichte des Landkreises und zeigt zudem, dass es wichtig ist, Aufmerksamkeit auf die Heimatmuseen, deren Angebote und Schätze zu lenken.
Um die Museen, die nun endlich wieder öffnen dürfen, im Gespräch zu halten, entstand zu Beginn dieses Jahres eine neue Projektidee im Büro des Landrates: „Wir möchten individuelle Geschichten zu ausgewählten Objekten aus den Heimatmuseen vor Ort sammeln und als Audioformat aufzeichnen. Hierbei sollen als Experten der Heimatgeschichte die Akteure aus den Heimatmuseen selbst zu Wort kommen“, erläutert Sandra Blume von der Pressestelle. Angedacht sind kurze Audiobeiträge aus ca. 20 Museen.
Die 42 Museen des Landkreises sind nun aufgerufen, bis zu drei Vorschläge für geeignete Stücke ihrer Sammlungen bei der Pressestelle einzureichen. Wichtig dabei: Die Objekte müssen in der Lage sein, typische Aspekte der Kulturgeschichte der Region widerzuspiegeln, das wären beispielsweise Objekte zur Geschichte der Solegewinnung aus Bad Salzungen, Objekte zum Grenzbahnhof aus Gerstungen, zur Werratalkeramik aus Treffurt, zur Industriegeschichte aus Barchfeld oder Objekte aus Dorndorf, Merkers, Unterbreizbach, die für den Kalibergbau der Region stehen.
Die entstehenden Audioclips können besonders vielfältig Verwendung finden zur Kommunikation des reichen Kulturgutes im Wartburgkreis: Auf der Website des Landkreises wird die 2020 entstandene Internetpräsentation der Museen um die Audio-Clips ergänzt, in den Sozialen Medien werden die Objektgeschichten als besonders attraktive Beiträge veröffentlicht, auch die Museen können diese selbst verwenden und in ihre Online-Auftritte einbinden. In der nächsten Auflage des Buches „Das Gedächtnis der Dörfer und Städte – Heimatmuseen und Sammlungen im Wartburgkreis“ sollen die Objektgeschichten zum Hören als abrufbare QR-Codes Eingang finden.
Die Audiobeiträge bilden zudem die Basis für eine nächste aufmerksamkeitsstarke Kommunikationsmaßnahme. So soll 2022 in einem zweiten Schritt eine zentral ausgerichtete Ausstellung, in Eisenach und anschließend in Bad Salzungen, die ausgewählten Objekte und dazugehörigen Geschichten aus den diversen Heimatstuben öffentlichkeitswirksam versammeln.
Die Projektidee wurde gemeinsam mit Anne Göhring vom Büro LAND-LAB entwickelt, die auch in anderen Regionen bereits Hör-Projekte im ländlichen Raum umgesetzt hat. Sie wird gemeinsam mit der Pressestelle die geeigneten Objekte auswählen, die Interviews vor Ort führen und diese als Hörbeiträge aufbereiten.
Unterstützt und gefördert wird das Projekt von der Thüringer Ehrenamts-Stiftung, der Wartburg-Sparkasse und dem Heimat- und Kulturverein Tiefenort e.V.
Bis zum 13. August sind die Museen aufgerufen, eine kurze Beschreibung des Objektes und seines Bezuges zur Kulturgeschichte der Region sowie nach Möglichkeit ein Foto einzureichen. Die Beiträge können an pressestelle@wartburgkreis.de oder auch per Post an Landratsamt Wartburgkreis, Pressestelle, Erzberger Allee 14, 36433 Bad Salzungen gesendet werden. Für Rückfragen ist Sandra Blume unter 03695 – 615104 erreichbar.