Gelungene Auftaktveranstaltung: Inklusion im Wartburgkreis

Zur Auftaktveranstaltung Inklusion im Wartburgkreis kamen am Mittwoch, 16. November 2022, knapp 50 Personen aus dem umfangreichen Spektrum der Behindertenhilfe im Weißen Roß in Leimbach zusammen. Akteure aus Betroffenenverbänden, des Sozialverbandes VdK, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), Mitarbeiter des Klinikums Bad Salzungen, Kreissportbund, Jobcenter, Arbeitsagentur, Verkehrsunternehmen Wartburgmobil, Jugendhilfeplanung, Sozialplanung, Integrationsmanagement, Pflegeberatung, Behindertenbeauftragte der Stadt Bad Salzungen und Vertreter der Stadtverwaltung Eisenach sowie des Landratsamt Wartburgkreis waren vor Ort, um gemeinsam an der Umsetzung des Thüringer Gesetzes über die Inklusion und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (ThürGIG) im Wartburgkreis zu arbeiten. Hintergrund der Auftaktveranstaltung war die gesetzliche Vorgabe, dass Landkreise und kreisfreie Städte erstmalig im Jahr 2023 Kommunale Maßnahmenpläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erstellen müssen.

Inklusions-Botschafter

Der belebende Auftakt in die Veranstaltung und damit der direkte Einstieg in das Thema gelang durch ein Musikvideo des Rappers und Inklusions-Botschafters Graf Fidi, welches über den YouTube-Link: https://www.youtube.com/watch?v=av51FND4iQU abrufbar ist.

Dem schlossen sich zur Begrüßung Landrat Reinhard Krebs, Joachim Leibiger, Thüringer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen (TLMB) und Nicole Briechle, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen im Wartburgkreis, an.

„Wir haben das Glück in unserem Landkreis, dass es Menschen gibt, die das Thema Behinderung in den Mittelpunktstellen. Der Wartburgkreis unterstützt ausdrücklich den Fokus auf das Thema Inklusion zu legen. Ich selber habe eine Behinderung und weiß, wovon ich rede. Durch Inklusion wird der Zusammenhalt in der Gesellschaft gestärkt und Inklusion stärkt zudem die Demokratie, denn es ist wichtig, wie man mit allen Menschen umgeht und die Partizipation, also auch die Beteiligung aller spielt eine wesentliche Rolle“, betont Landrat Krebs in seinen Eingangsworten.

Der Thüringer Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen, Joachim Leibiger, und sein Stellvertreter, Markus Lorenz, ließen es sich nicht nehmen persönlich zur Auftaktveranstaltung zu kommen. Leibiger betonte, dass er dankbar dafür sei, dass der Wartburgkreis eine Hauptamtliche Behindertenbeauftragte habe. Dies zeigt auch den Stellenwert, den Behinderte im Landkreis haben. „Gemeinsam mehr erreichen, dass ist Ziel der Inklusion. Wunderbar, dass es hier im Wartburgkreis auf Leitungsebene mitgetragen wird“, hob Leibiger hervor.

Die Veranstaltungsinitiatorin und Beauftragte für Menschen mit Behinderungen im Wartburgkreis, Nicole Briechle, ließ verlauten: „Im Wartburgkreis leben aktuell rund 21 Prozent der Menschen mit einer Behinderung, das heißt, jeder fünfte Bürger ist betroffen. Ich freue mich sehr über die Bereitschaft des Landkreises, dass eine gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen in unserer Region weiter verbessert werden kann.“

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Zsuzsanna Majzik von der matrix GmbH & Co. KG., die sich als Beratungsgruppe für die Förderung von Demokratie, Teilhabe und nachhaltiger gesellschaftlicher Entwicklung einsetzt. Majzik ist u.a. Prozessbegleitung bei der Aktion Mensch (Projekt Kommune inklusiv) und unterstützt auf Grund ihrer fachlichen Expertise im Bereich Inklusion und Teilhabe nun auch den Wartburgkreis.

Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Nach dem Impulsvortrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention von Markus Lorenz, stellv. TLMB, gab Zsuzsanna Majzik eine kurze Begriffsklärung zu „Inklusion“, „Barrierefreiheit“ und „Teilhabe“ und machte deutlich, dass es die Beteiligung aller braucht und Wirkung zu erzielen. Dem schloss sich die Sozialplanerin des Wartburgkreises, Carina Unkart-Schmidt, mit einem Überblick zum Status Quo – Wie barrierefrei ist der Wartburgkreis? an. Die Datenlage basiert auf Experteninterviews mit Personen aus Betroffenenverbänden und Fachkräften aus dem Bereich der Behindertenhilfe, die im Jahr 2020 befragt wurden.

Realisierbare Maßnahmen erarbeitet

Nach einer kurzen Pause ging die Veranstaltung für die Teilnehmer in eine Gruppenarbeit über. Aus den zahlreichen Inklusionsthemen, die zum Gelingen des Kommunalen Maßnahmenplans bearbeitet werden müssen, wurden im Vorfeld der Veranstaltung vier Schwerpunkte gewählt. Die Gruppen befassten sich mit den Inhalten „Arbeit und Beschäftigung“, „Gesundheit und Pflege“, „Kultur, Freizeit und Sport“ sowie „Mobilität“. In jeder Gruppe gab es einen Moderator. Zielesetzung war es, abzuklären, in welchen Zuständigkeiten bestimmte Maßnahmen verankert sind und herauszuarbeiten, wo der Bund, das Land Thüringen und am Ende der Wartburgkreis zuständig ist.

„Im Anschluss der Auftaktveranstaltung stehen klare Ziele, um sagen zu können wer im Landkreis mit in den Prozess involviert werden muss. Uns ist es wichtig die Inklusion für Menschen mit Behinderung durch realistische Zielsetzung und Maßnahmen umzusetzen, die am Ende auch finanzierbar sind. Die erarbeiteten Gruppenergebnisse gehen nun in die Fachgruppen des Netzwerkes Prävention ein und werden hier weiterbearbeitet“, hält Briechle zusammenfassend fest.

Die Fachgruppen des Netzwerkes Prävention treffen sich weiterhin regelmäßig, um an den Inklusions-Schwerpunkten zu arbeiten. Auch weitere relevante Teilhabe-Themen sollen nicht unbeachtet bleiben und stehen für die Fortschreibung des Maßnahmenplans auf der Agenda. Gerne sind Betroffene, Angehörige und weitere Institutionen eingeladen sich an der Erstellung des Maßnahmenplans zu beteiligen. Interessierte können sich hierzu direkt bei Nicole Briechle, Beauftragte für Menschen mit Behinderung im Wartburgkreis, unter Tel.: 0369561/5115 oder E-Mail: buergerbeauftragte(at)wartburgkreis.de melden.

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