Werkstatt Schloss Altenstein
7. Kulturwerkstatt, 23. August 2023, 17 Uhr, auf Schloss Altenstein bei Bad Liebenstein
Zur 7. Kulturwerkstatt trafen sich rund 40 Kulturakteure aus der Wartburgregion unter dem Motto: „Dritte Orte für Kultur – was macht sie aus? Wie findet man sie und macht sie den Menschen zugänglich?“ im Marschallgebäude des Schloss- und Parkgelände des Altensteins. Der Begriff stammt vom US-amerikanischen Stadtsoziologen Ray Oldenburg aus dem Jahr 1989. Dieser beschreibt „Dritte Orte“ als sozial relevante Treffpunkte, auf den Alltagswegen der Menschen zwischen dem Zuhause, einem ersten Ort und dem Arbeitsplatz, dem zweiten Ort.“ Sie dienen der freien Zusammenkunft für Menschen aller Couleur und sollen einen offenen Austausch unter den Anwesenden anregen. „Dritte Orte“ bieten Raum für Kultur, Bildung und Begegnung. Durch die Vernetzung mit bestehenden Angeboten und Akteuren sollen Ankerpunkte für kulturelle Vielfalt entstehen. Als Austragungsorte können sie auch von mobilen Projekten genutzt werden und so ein nahbares Angebot bieten, sowie die Barrierefreiheit und Nahbarkeit von statischen Institutionen verbessern.
Auch das Schloss Altenstein soll sich nach einer Bau- und Sanierungsphase bis 2027 als Kulturschloss etablieren. Geplant sind Veranstaltungen wie Konzerte im eigenen Konzertsaal im Schloss, Artist in Residenz-Projekte sowie Studierzimmer sowie museale Ausstellungen wie das bereits zu besichtigende Brahmszimmer und das Chinesischen Kabinett mit historischen Schnupftabakfläschchen aus der ganzen Welt.
Doch braucht Kunst und Kultur auch immer politische Unterstützung. In der Gemeinde Bad Liebenstein mit seinen Ortsteilen haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Bürgerinitiativen zum Erhalt von örtlich wichtigen Gebäuden und gemeinschaftlichen Projekten hervorgetan. Diese Ideen und Visionen brauchen Raum sich zu entfalten. Gleichzeitig erweckt der Bezug zu Traditionen eine Verbundenheit in neue Projekte. Besonders die Initiativen der Bürgerinnen und Bürger haben das Potenzial, nachhaltig in der Region zu wirken, da der Zuspruch vom späteren Publikum selbst ausgeht. Politik, Verwaltung und Unternehmen müssten daher Kunst und Kultur als weichen Standortfaktor und belebendes Element der Wirtschaft begreifen.