Vom Jagdhaus des Eisenacher Herzogs Johann I. zum Jagd- und Lustschloss, über eine Blütezeit als Lieblingssommersitz des Großherzogs Carl August und dem Juwel des Großherzogs Carl Alexanders, bis hin zum Lazarett, Kriegsgefangenenlager und Kinderdorf – das ist der Weg der historischen Park- und Schlossanlage Wilhelmsthal über die Jahrhunderte hinweg. Stets erlagen die wechselnden Bewohner dem Zauber dieses einmaligen Anwesens, Goethe, Liszt und Telemann weilten zu Besuch. Hier befindet sich auch der älteste freistehende Konzertsaal Europas und die damit weltweit einzige erhaltene, profane Uraufführungsstätte von Werken Telemanns.
Bekannte deutsche Architekten, Gartenarchitekten sowie Stuckateure und Bildhauer haben über die Jahrhunderte hinweg ihre Spuren in Wilhelmsthal hinterlassen. Besonders hervorzuheben sind der Gartenarchitekt Hermann Fürst von Pückler-Muskau sowie der Bildhauer Friedrich Wilhelm Döll. Seit dem frühen 18. Jahrhundert prägt auch die Anstauung des vorbeifließenden Baches zu einem See das Bild.
Die Fülle der Erinnerungen an Persönlichkeiten und Epochen zeichnen Wilhelmsthal aus. Vor der Übernahme des Anwesens durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten im Jahr 2009 hatte seit 1997 der Förderkreis Schlossanlage Wilhelmsthal unermüdlich versucht, die Anlage vor dem Verfall zu retten. Inzwischen sind sind große Teile der Parkanlage wieder in ihrer einstigen Schönheit zu erleben. Schloss und Park befinden sich weiterhin in der Sicherung und Sanierung. Bis voraussichtlich 2021 wird der Telemannsaal restauriert, dann finden dort in den Sommermonaten wieder Konzerte statt.
Informationen der Stiftung Thüringer Schlösser & Gärten