Biotopschutz

Biotope sind Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Wir unterscheiden verschiedene Biotoptypen. Viele weisen spezifische Lebensgemeinschaften auf und kommen nur selten vor. Sie brauchen Schutz und Pflege. Alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, nachhaltigen Störung oder Veränderung des charakteristischen Zustandes von besonders geschützten Biotopen führen können, sind verboten.

Für den Laien ist es oft nicht einfach zu erkennen, ob ein bestimmtes Landschaftselement zu den geschützten Biotopen gehört. Hierzu liegt in der Unteren Naturschutzbehörde, aber auch bei den entsprechenden Gemeinde- und Stadtverwaltungen eine flurstücksgenaue Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope vor, in die jeder interessierte Bürger Einsicht nehmen kann.  

 

Ein Überblick unserer geschützten Biotope:
 

Charakteristisch für den Wartburgkreis sind seine großflächig zusammenhängenden „Trocken- und Halbtrockenrasen“. Es handelt sich hierbei um Magerrasen auf trockenen, basenreichen Standorten (meist Kalkstein), entstanden durch eine jahrhundertelange Hüteschafhaltung.

Halbtrockenrasen“ zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteldeutschlands. Sie kommen im Wartburgkreis in der Rhön, im Bereich des Zechsteinbandes bei Gumpelstadt, am Hörselberg sowie bei Madelungen, Ifta und Creuzburg vor.

Als „Bergwiesen“ werden die aufgrund ihrer Höhenlage über 400 m NN durch regelmäßige Mahd oder Beweidung entstandenen, artenreichen Grasfluren frischer bis mäßig feuchter Standorte bezeichnet. Sie kommen im Wartburgkreis vor allem im Thüringer Wald bei Steinbach und Ruhla, aber auch in der Thüringer Rhön bei Andenhausen, Dermbach, Empfertshausen, Klings, Kaltenlengsfeld und Gerstengrund vor.

Naturnahe „Blockschutthalden“ sind landschaftstypische Biotope der Rhön. Man findet sie großflächig an den Berghängen der Basaltkuppen als Reste früherer Vulkane (Horn, Baier, Dietrichsberg, Umpfen). Die Basaltblöcke sind mehr oder weniger ausgeprägt mit Moosen, Flechten und Farnkräutern bewachsen.

„Streuobstwiesen“ als harmonischer Übergang zwischen der Wohnbebauung und der umgebenden Feldflur prägten einst das Bild der Dörfer. Zahlreiche Orte im Wartburgkreis haben noch diesen wertvollen Bestand an hochstämmigen Obstbäumen. Großflächige, landschaftsprägende Streuobstwiesen gibt es in der Werraaue bei Treffurt, in zahlreichen Rhöndörfern (Walkes, Ketten, Spahl, Reinhards) sowie im Vorland des Thüringer Waldes bei Schweina.

„Binnensalzstellen“ sind durch salzhaltiges Wasser beeinflusste, meist feuchte bis wechselnasse Standorte mit Vorkommen von Salzpflanzen. Zwei natürliche salzhaltige Standorte befinden sich am Erlensee bei Bad Salzungen und im NSG „Wilhelmsglücksbrunn“ bei Creuzburg.

Wertvolle „Feuchtbiotope“, wie naturnahe Fließgewässerabschnitte, Sümpfe, Röhrichte, seggen-, binsen- und hochstaudenreiche Nasswiesen, nicht intensiv genutzte Feuchtwiesen und Altwasser finden sich vor allem innerhalb der relativ unverbauten Werraaue und ihrer Zuflüsse.

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